DSC_0615_schmal.jpg Foto: Thomas Albert

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Wandern, Klettern, Skifahren - Die Bergwacht

Herzlich Willkommen auf der Webseite der Bergwachtbereitschaft Dresden!

Wir möchten Ihnen mit diesen Seiten einen kleinen Einblick in unsere ehrenamtliche Arbeit geben.

Über das Menü können Sie Informationen über die verschiedenen Aufgaben, die Ausbildung und die Geschichte unserer Bereitschaft abrufen. Wenn Sie Interesse an einer aktiven Mitarbeit haben, dann sollten Sie den Bereich Ausbildung aufrufen oder direkt mit uns in Verbindung treten.

Aktuelle Mitteilungen

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Ansprechpartner

Max Oswald
Leiter Tel. 01731 079949
kontakt@bergwacht-dresden.de
  • Hier sind wir aktiv
    csm_Felsrettung_BERGWACHTUEBUNGBIELATAL-F02_-_Marco_Foerster_378930208e.jpg Foto: Marko Förster

    Die Bergwachtbereitschaft Dresden ist im Gebiet des Elbsandsteingebirges im Einsatz. Dreh- und Angelpunkt ist dabei die Bergrettungswache im Kurort Rathen direkt am Fuße des Gans-Felsen, in unmittelbarer Nähe zu den Touristenmagneten Amselgrundsee, Felsenbühne, Schwedenlöcher und der – ein paar hundert Stufen weiter oben gelegenen – Basteibrücke. Aus dieser rechtselbischen Lage der Rettungswache ergibt sich auch das hauptsächliche Einsatzgebiet für die Bergretter aus Dresden: Es reicht von der deutsch-tschechischen Grenze in Schmilka bis zu den Stadttoren Pirnas.

    Im Wechsel mit Bereitschaften aus anderen Städten, besetzen wir an rund 15 Wochenenden – von Samstag früh bis Sonntag abend – die Rettungswache in Rathen. Sie ist mit einem medizinischen Behandlungsraum sowie einem Aufenthaltsraum und Schlafräumen für die Mitglieder ausgestattet. Jedes Mitglied der Bergwachtbereitschaft Dresden ist an zwei bis drei Wochenenden im Einsatz, zusammen mit vier bis fünf anderen Kameraden, unter anderem einem ausgebildeten Luftretter, der im Fall der Fälle per Hubschrauber zum Einsatzort gelangt.

    Es stehen das ganze Jahr über Bergretter aus der Rathener Umgebung auf Abruf bereit – stets vorbereitet auf eine Notfall-Alarmierung durch die Rettungsleitstelle (IRLS) in Dresden. Doch vor allem in den Monaten März bis Oktober reicht diese Alarm-Bereitschaft nicht mehr aus, um bei allen Unfällen helfen zu können. Denn während dieser wärmeren Monate des Jahres ist Hauptsaison im Elbsandstein: Viele Ausflügler genießen den Charme der mystischen Schluchten, weiten Blicke und der kraftspendenden Natur für ausgedehnte Wanderungen, Spaziergänge und manch waghalsige Entdeckungstour. Auch die Bergfreunde wagen sich nun wieder vermehrt an die schroffen Felsen und in die engen Kamine. Ein Fehltritt reicht in dem zum Teil unwirtlichen Gelände, um ein Weiterkommen aus eigener Kraft zu erschweren oder gar unmöglich werden zu lassen.

    Wenngleich jede Bergretterin und jeder Bergretter froh ist, wenn alle Sportler und Ausflügler ohne Blessuren nach Hause kommen: Unsere Aufgabe ist die direkte Hilfe vor Ort – und darauf sind wir jederzeit vorbereitet. Wir retten nicht nur Bergsteiger, sondern sind auch oft für Wanderer im Einsatz und über den regulären Notruf 112 zu erreichen.

    Wenn Sie uns als Förderer oder aktives Mitglied helfen möchten, dann würden wir uns freuen, wenn Sie über das Feld Kontakt mit uns in Verbindung treten.

  • Wir retten in den Bergen

    Sommerdienste

    An der Rettungswache im Kurort Rathen ist schon fast jeder Besucher der Sächsischen Schweiz gewesen. Idyllisch gelegen und ein wenig vom Weg zurückgesetzt, steht das kleine Haus am plätschernden Grünbach.

    Direkt gegenüber ist das Kassenhäuschen der Felsenbühne Rathen. Der Wanderweg zu den Schwedenlöchern führt unmittelbar an der Rettungswache vorbei. Die Rettungswache ist mit einem medizinischen Behandlungsraum sowie einem Aufenthaltsraum und Schlafräumen für die Bergretter ausgestattet.

    So mancher Besucher macht auf seiner Wanderung Halt bei den putzigen Figuren im Schaukasten, die elementare Szenen der Felsrettung darstellen. Wer seinen Fuß auf die dahinterliegende Brücke setzt und bei der Rettungwache an die Tür klopft, ist meist in Not: Von Insektenstichen über blutende Platzwunden bis hin zu Schwächeanfallen reicht das Einsatzspektrum vor Ort.

    Hat jemand den Telefon-Notruf 112 alarmiert und haben die Mitarbeiter in der Rettungsleitstelle entschieden, dass wir die beste Hilfe vor Ort sind, ist es meist brenzliger: Die Bergwacht rettet nämlich nicht nur - wie oft angenommen - Bergsteiger. Beim Großteil unserer Einsätze helfen wir Wanderern, sind aber auch bei Autounfällen und häuslichen Notfällen zur Stelle. Das Elbsandsteingebirge rechts der Elbe - von der Grenze in Schmilka bis nach Pirna - ist unser Haupteinsatzgebiet. Hier unterstützen wir den Rettungsdienst, Polizei und Feuerwehr. An Werktagen und in den üblicherweise kälteren Monaten des Jahres sind Helfer in Rufbereitschaft. In der wärmeren Jahreszeit von Ende März bis Ende Oktober ist die Bergrettungswache in Rathen an jedem Wochenende mit einer festen Mannschaft besetzt - und oft ist ein Team aus Dresden vor Ort.

    Die zu leistenden Dienste werden in Zusammenarbeit mit anderen Bereitschaften durchgeführt. Jedes Bergwachtmitglied ist an zwei bis drei Wochenenden im Sommer zusammen mit mindestens drei anderen Kameraden im Einsatz. Hat Dresden Dienst, ist auch meist ein ausgebildeter Luftretter dabei. Er ist der Experte, wenn ein Verletzter mit dem Hubschrauber abtransportiert werden soll. Außerdem sind auch immer junge Bergwachtmitglieder dabei. Unsere Anwärter werden aktiv eingebunden, denn nur wenn unsere Leute mit Einsatzsituationen vertraut sind, können sie eine optimale Patientenhilfe sein.

    Winterdienste

    Die Bergwacht Dresden hat kein Gebiet das sie im Winter betreut.

    Dennoch unterstützen einzelne Dresdner immer mal wieder die Kameradinnen und Kameraden in den Wintersportgebieten. Zumeist sind es die aktiven Skifahrer unter uns, die die Kameradschaft auf diese Weise bereitschaftübergreifend pflegen.

    Die Rettungsbedingungen in den sächsischen Wintersportgebieten sind gänzlich andere als die in den Felsgebieten der Sächsischen Schweiz und im Zittauer Gebirge: Das fängt bei der Orientierung im Gelände an, geht über die Ausrüstung und reicht bis zu anderen Rettungsmethoden.

  • Ein Erlebnisbericht
    BW_DD_Auto_2169_Sept2010_JuergenRolke_schmal.jpg Foto: J. Rolke

    Mitten im Leben

    Der Text basiert auf mehreren Diensten 2017.

    Alle sechs Kameraden, die an diesem Wochenende zum Dienst angetreten sind, sind beschäftigt. Unseren Dienst haben wir pünktlich 09:00 Uhr bei der Rettungsleitstelle in Dresden angemeldet; unser offizieller Status ist „Einsatzbereit auf der Wache“. Gleich morgens haben wir wie immer alle Rucksäcke mit dem Einsatzmaterial gecheckt, die persönliche Schutzausrüstung griffbereit an den Haken gehängt, alle Akkus aufgeladen, das Fahrzeug nach Liste geprüft und ans Stromnetz zur Batterieladung und Motorvorwärmung angeschlossen. Die erfahrenen Bergretter kennen die vielen Handgriffe - sie sind schon Routine. An diesem Wochenende ist auch eine junge Anwärterin dabei, die sich auf ihre Prüfung zur Einsatzkraft vorbereitet. Alles wird geduldig erklärt, wie man es uns damals auch erklärte als wir angefangen haben. In der Ausbildung ist sie schon weit vorangekommen, aber ein Dienst auf der Wache ist das beste Training. Doch zunächst heißt es nur warten und bereit sein.

     

    Wir sind von der Bergwacht-Bereitschaft Dresden. Das ist eine der acht Bereitschaften, die im Abschnitt Sächsische Schweiz den Dienst am Wochenende besetzen. Bergunfälle an Werktagen oder außerhalb der Dienstsaison (Ostern bis Oktober) übernehmen die Alarmgruppen. Das sind Kameraden, die im Bereich des Dienstgebietes ihrem Beruf nachgehen, aber jederzeit erreichbar sind und ausrücken können. Quasi immer bereit. Wenn es diese Kameraden nicht gäbe, wäre es weit schwieriger. Wir Dresdner sind Wochenendretter und nutzen die Zeit auf der Wache, soweit es geht, auch zur Erholung. Die Ruhe im Haus wird nicht gestört durch das Klappern der Töpfe und Teller in der Küche, wo ein Kamerad das Mittagessen vorbereitet. Am Funktisch blättert der Einsatzleiter in den alten Protokollen, zwei Kameraden üben vor der Wache mit dem GPS-Gerät, zwei packen im Behandlungsraum den Arztrucksack zusammen, dessen Inhalt sie gerade zum wiederholten Male inspiziert haben.

    Es geht auf Mittag zu. Der Alarm kommt über die Funkmeldeempfänger und auf das digitale Funkgerät. Immer überraschend, aber nie unvorbereitet. Ohne Hektik, aber energisch schallt das „Alarm“ durch das Haus, damit jeder sofort über den anstehenden Einsatz informiert ist. Jetzt weiß jeder sofort, was er zu tun hat. Das Wichtigste sind die Informationen: Was ist passiert, wohin geht es, was und wer erwartet uns am Einsatzort. Noch während unser Einsatzleiter mit der Leitstelle spricht, bereiten die Kameraden das Verlassen der Wache vor. Herd und andere Geräte abschalten; die Kartoffeln müssen warten. Die Kameraden fahren in die Bergschuhe und legen die Gurte an, Helme, Handschuhe und Funkgerät sind griffbereit. Das Fahrzeug ist fertig zur Abfahrt als der Einsatzleiter die Mannschaft über die wichtigsten Eckpunkte informiert. Ein Kletterer ist am Brückenturm noch vor dem ersten Ring abgestürzt. Wir wissen, wo wir hinmüssen. Aufsitzen. Der Einsatzleiter ist jetzt Beifahrer. Details werden noch während der Fahrt besprochen. Höchste Konzentration für den Fahrer. Es geht im Schritttempo mit Martinshorn und Blaulicht durch das enge Rathen mit seinen vielen Touristen. Dann vorsichtig durch Bad Schandau und ins Kirnitzschtal mit den vielen Kurven und der Überlandstraßenbahn. Inzwischen wissen wir vom Nachsteiger, der den Notruf per Handy abgesetzt hat, mehr über die Situation vor Ort. Der Kletterer liegt abgestürzt schwer atmend am Boden und ist kaum ansprechbar. Niemand traut sich, ihn zu bewegen. Lebensbedrohliche Situation, schwieriges Gelände, weit oben. Wir werden den Hubschrauber mit dem Notarzt brauchen. Unser Luftretter hat schon Kontakt aufgenommen und weiß, dass uns dieses Rettungsmittel bei Bedarf zur Verfügung steht. Eigentlich muss bei uns jeder Felsretter alle Funktionen übernehmen können. Die Ausbildung ist breit angelegt, von der sanitätsdienstlichen Qualifizierung über Seiltechnik und Funkausbildung bis zur Einsatzleitung. Der Fachausbildung voraus gehen Kurse und Testate zum Klettern, zur Orientierung im Gebirge, ein Fitnesstest, eine Höhlenbefahrung und vieles mehr. Aber für einige Aufgaben braucht es eine spezielle Ausbildung. So für den Fahrer, der im schwierigen Gelände genau wissen muss, was er dem Fahrzeug und seiner Mannschaft abverlangen kann. Der Luftretter der bei guter Wetterlage mit dem Patienten ausfliegt oder der Einsatzleiter, der das Einsatzteam führt und andere Rettungskräfte koordiniert. Jeder übernimmt seine Rolle gemäß seiner Ausbildung oder gemäß seinen Fähigkeiten. Ist ein Arzt oder Notfallsanitäter in der Dienstmannschaft, wird er die Versorgung des Patienten übernehmen. Fahrer und Luftretter stehen per Dienstliste schon vorher fest. Und falls wir klettern müssen, steigt natürlich unser bester Kletterer vor. Die Anderen gehen dann mit Steigklemmen hinterher. Die sächsischen Kletterregeln sind im Einsatz nicht relevant, da heißt es vor allem, sich schnell und sicher zu bewegen. Auf einem schmalen Band klinken wir auch schon mal einen Karabiner in den Ring mit der Teleskopstange von unten ein, um Personen und Material gegen Absturz zu sichern, denn Sicherheit ist oberstes Gebot.

    Wir sind inzwischen am Beuthenfall abgebogen und über Dietrichsgrund und Unteren Affensteinweg fahren wir soweit es geht. Absitzen und Material verteilen: Medizinischer Rucksack, Rucksäcke mit Seiltechnik, Korbtrage, Bergesack. Dann geht es zu Fuß nach oben. Hilfsbereite Kletterer anderer Seilschaften sind uns entgegengekommen, zeigen uns den kürzesten Weg und wollen Tragen helfen. Das hilft tatsächlich, wir sind dankbar. Natürlich schaffen wir das auch alleine, aber so geht es schneller, kraftschonender. Das ist Kameradschaft. Am Patienten angekommen, beginnt sofort die Versorgung nach Standardprozeduren. Überwachung der lebenswichtigen Funktionen: Atmung, Kreislauf, Bewusstsein. Der Schädel ist OK, der junge Mann trug einen Helm. Die Halskrause kommt trotzdem dran. Die Schürfwunden sehen nicht gut aus, sind aber nicht lebensbedrohlich. Das gebrochene Becken dagegen schon. Also Beckenschlinge anlegen. Der harte Bauch ist nicht gut. Er muss so schnell wie möglich in die Klinik. Der Hubschrauber ist schon unterwegs. Mit vielen Händen kommt der Verletzte in die Korbtrage. Jetzt werden auch das gebrochene Sprunggelenk und die Schürfwunden versorgt. Im Protokoll wird alles festgehalten. Die Sicherung ist aufgebaut, der Verletzte kommt weg vom Fels auf eine Lichtung, wo der Hubschrauber den Verletzten per Winde übernehmen kann. Schutzbrille aufsetzen, denn der Dreck am Waldboden wird aufgewirbelt, als der Hubschrauber über uns steht.

    Kurze Zeit später ist der Bergesack im Hubschrauber verschwunden, dann geht es für den Verletzten nach Pirna ins Krankenhaus. Wir packen unsere Ausrüstung ein, verstauen alles im Fahrzeug, verabschieden uns von den Helfern und melden uns bei der Leitstelle „Einsatzbereit auf dem Fahrzeug“. Ein paar Müsliriegel und Getränke haben wir im Auto. Das hilft gegen den Hunger, falls gleich der nächste Einsatz kommen sollte. Unsere Medizinfrau hat gezeigt, was sie kann; sie ist eigentlich Lehrerin. Wir kommen alle aus den unterschiedlichsten Berufen, die wenigsten sind im medizinischen Bereich tätig. Alles im Ehrenamt. Viel Freizeit geht nach der Ausbildung neben den Diensten auch für die regelmäßigen Wiederholungen und Fortbildungen drauf. Weil man nur kann, was man auch regelmäßig übt. Aber wer sich die Bergwachtjacke anzieht, hat sich entschieden. Wer noch mehr Zeit opfern kann und will, wird Ausbilder oder übernimmt eine der Funktionen im Leitungsbereich - in der eigenen Bereitschaft, im Abschnitt oder in der Landesleitung. Das ist auch notwendig, denn jemand muss den gesamten Dienst- und Ausbildungsapparat organisieren.

    Wir erreichen ohne weitere Zwischenfälle wieder die Wache. Die Kartoffeln kriegen eine zweite Chance, wir gehen direkt über zum Abendessen. Heute passiert nichts mehr. Genug Zeit für die Auswertung des Einsatzes. Mit dem Rücktransport unseres Bergesacks kommt aus der Klinik die Info, dass der Kletterer bereits operiert wurde und es ihm bald wieder besser gehen wird. Wir sind erleichtert, denn nicht immer geht es am Ende gut aus. Und unsere junge Anwärterin hat sich auch bestens bewährt.

    Am Sonntag bleibt es grau, es regnet ohne Pause. Das Gebirge bleibt menschenleer. Pünktlich 19:00 Uhr melden wir bei der Leitstelle den Dienst ab und dann geht es nach Hause.

    Ein Bericht von H. Simmert

  • So helfen Sie uns
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    Spenden

    Die Bergwachtbereitschaft Dresden ist Teil des Deutschen Roten Kreuz - Kreisverband Dresden e.V.. Unsere gemeinnützige und ehrenamtliche Tätigkeit wird durch Mitgliedsbeiträge, Einnahmen aus der Absicherung von Veranstaltungen und zweckgebundene staatliche Fördermittel finanziert.

    Diese Mittel allein reichen jedoch bei weitem nicht aus für eine effektive, moderne Bergrettung. Neben jeder Menge persönlichem Idealismus und einem hohem Maß nebenberuflicher Einsatzbereitschaft, sichern Geld- und Sachspenden die Weiterentwicklung der Bergrettung.

    Mit Ihrer Spende unterstützen Sie uns bei der Erfüllung unserer vielfältigen satzungsgemäßen Aufgaben. Ganz egal, wie oft oder mit welchem Betrag Sie uns unterstützen wollen, wir sind dankbar für jede Spende.

    Empfänger:DRK-Kreisverband Dresden e. V.
    Verwendungszweck:Bergwacht
    Bank:Bank für Sozialwirtschaft
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    Wünschen Sie eine Spendenbescheinigung? Dann vermerken Sie dazu auf dem Überweisungsträger Ihre genaue Anschrift.

    Wer sich für eine weitergehende Förderung der Bergwachtbereitschaft interessiert, zum Beispiel konkrete Projekte unterstützen oder als Material-Sponsor aktiv werden möchte, nimmt bitte direkt Kontakt mit uns auf.

  • Überblick
    MarkoFoersterSAMSTAG-F042.JPG Foto: Marko Förster

    Ausbildung zur Einsatzbereitschaft

    Jeder kann zur Bergwacht kommen. Aber nicht jeder ist geeignet, eigenverantwortlich im Einsatzfall eingesetzt werden zu können. 

    Um alle angehenden und interessierten Kameradinnen und Kameraden fit für die Einsätze zu machen, forciert die Bergwacht Dresden ein hohes Ausbildungsniveau. Wer Erfahrung im Bergsport, dem Klettern in der Sächsischen Schweiz hat und sich im Einsatzgebiet von Rathen bis zum Großen Zschand gut auskennt, der bringt schon eine gute Grundlage für den Einstieg in die Ausbildung zum Bergretter mit. In der Ausbildung werden alpintechnische Grundlagen und verschiedene Rettungstechniken der professionellen und behelfsmäßigen Bergrettung vermittelt. Die notfallmedizinische Ausbildung wird unter anderem durch das Ausbildungszentrum des DRK Kreisverbandes Dresden durchgeführt.

    Wer bei den vielen Übungen, Lehrgängen und Dienstwochenenden ein Teil der Gemeinschaft geworden ist, kann zur Prüfung antreten. Ein bis zwei Jahre dauert diese Grundausbildung, welche der Anwärter mit der Prüfung erfolgreich als Einsatzkraft der Bergwacht abschließt. Danach folgt eine von drei möglichen Fachausbildungen: Felsrettung, Höhlenrettung oder Winterrettung. In der Bergwacht Dresden ist die Ausbildung zum Felsretter oder zum Höhlenretter möglich. In der Fachausbildung werden innerhalb von ein bis zwei weiteren Ausbildungsjahren spezielle Rettungstechniken vertieft. Für Bergretter mit Fachausbildung ist eine Spezialisierung zum Luftretter, Einsatzfahrer oder Einsatzleiter möglich.

    Die Mitglieder der Bergwacht Dresden treffen sich in losem Rahmen zu gelegentlichen gemeinsamen Klettereien und sie engagieren sich in unterschiedlichen Gremien des DRK, um neue Trends und Entscheidungen frühzeitig mitzubekommen, mitzuprägen und angemessen in der Ausbildung berücksichtigen zu können.  Zur Sicherstellung einer guten Ausbildung gehört auch möglichst viele qualifizierte Mitglieder zu engagierten Ausbildern auszubilden, die dann ihr Wissen kompetent an den Nachwuchs weitergeben können. Hierfür gibt es regelmäßig Übungsveranstaltungen lernwilliger Bergwachtler und groß angelegte Komplexübungen.

  • Ausbildungsinhalte

    Jeder kann die Bergwacht aktiv unterstützen. Die Mitarbeit ist ehrenamtlich. Für die aktive Mitgliedschaft ist das Mindestalter von 18 Jahren vorgeschrieben.

    Die Ausbildung beginnt mit einer Anwärterzeit von ein bis zwei Jahren. In dieser Zeit werden die Struktur der Bergwacht und ihre Aufgaben vermittelt sowie die zum aktiven Dienst notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten erlernt:

    • medizinische Grundlagen (64 Stunden Sanitätsausbildung + 34 Stunden Grundausbildung Notfallmedizin/Mountain Medicine)
    • alpintechnische Grundlagen: Knotenkunde, Seiltechnik, Sicherungstechnik und Standplatzbau in der Bergwacht
    • Funktechnik
    • Orientierung im Gelände
    • Materialkunde
    • Transport und Sicherung der Korbtrage in unwegsamem Gelände

    Bereits während der Ausbildung sammeln die Anwärter bei Diensten Einsatzerfahrung. Am Ende der Ausbildung stehen eine theoretische und eine praktische Prüfung zur Einsatzkraft.

    Viele Einsatzkräfte entscheiden sich für eine anschließende Fachausbildung zum Felsretter. Die Ausbildung umfasst spezielle Bergrettungstechniken:

    • Abseilen mit der Korbtrage
    • Aufbau von Seilbahnen
    • Flaschenzüge
    • Abseilen mit Patient im Hängesitz mit Radeberger Haken
    • behelfsmäßige Bergrettung
    • Retten aus dem Klettergelände/ aus dem Ring
    • Spaltenbergung

    Diese Fachprüfung setzt das Beherrschen des VI. Schwierigkeitsgrades (sächsisch) im Vorstieg voraus.

    Hast du Interesse, Mitglied in der Bergwacht Dresden zu werden, anderen Menschen zu helfen, Teamfähigkeit zu entwickeln und dazu eine fundierte medizinische und bergwachtspezifische Ausbildung zu erhalten? Dann melde dich doch einfach mal bei uns!

  • Felsrettungsprüfung

    Felsrettungsprüfung - ein Erfahrungsbericht

    Nach umfangreichen SAN-Lehrgängen, dem schönen Anwärter-Wochenende im März, der großen Komplexübung im Mai, Arbeitsübung der Bereitschaft am Rauenstein, zig Diensten in Rathen und dem Sommercamp im Bielatal, wo wir uns den letzten Schliff vor der Prüfung holten und die Prüflinge anderer Bereitschaften kennen lernten, war im September das große Ereignis gekommen: Prüfung Felsrettung.

    Das Verhältnis Ausbilder zu Prüflingen war etwa 1:1 und die Stimmung entsprechend familiär, als wir am Freitagabend anreisten um noch am selben Tag die Theorieprüfung abzulegen: Die Fragen, teilweise zum Ankreuzen, teilweise zum ausführlichen Beantworten, betrafen Medizin, Funk, Organisation und Technik. Die Bögen wurden sogleich ausgewertet und das positive Ergebnis sofort verkündet.

    Zittau schickte zwei Prüflinge, Großenhain und Meißen je einen und mit uns Dresdnern waren wir zu acht. Per Los wurden zwei Gruppen zu je vier Anwärtern gewählt, denen jeweils zwei Prüfer zugeordnet wurden, die ihre Gruppe an allen Stationen der praktischen Prüfung begleiten und beurteilen sollten. Der Zufall wollte es, dass in jede Gruppe je zwei Dresdner und ein Zittauer gelost wurden, also eine gerechte Verteilung vorlag.

    Am Samstag war Stationsbetrieb. Insgesamt mussten absolviert und jeweils bestanden werden:

    • Aufnahme eines Patienten im Hängesitz und Überseilen des Knotens mit Halterbund nach Seilverlängerung (Einzelprüfung)

    • Klettertest (Einzelprüfung)

    • Behelfsmäßige Bergung (Einzelprüfung)

    • Orientierung mit Kompass nach Marschrichtungszahlen (Einzelprüfung)

    • Spaltenbergung (Gruppenprüfung)

    • Transport eines Patienten über Schlucht mit Seilbahn (Gruppenprüfung)

    Dabei war die Reihenfolge für beide Gruppen unterschiedlich.

    Mit diesem Programm waren wir bei untypisch schönem Wetter fast zwölf Stunden beschäftigt. Dementsprechend war die körperliche und konzentrationsmäßige Verfassung an der jeweils letzten Station. Mit Sonnenuntergang kletterte ich als letzter unserer Gruppe den Vorstiegsweg der Kletterprüfung und war zu dem Zeitpunkt schon froh, dass dieser nicht schwerer als V war. Die anderen „durften“ zur gleichen Zeit noch an ihrer Seilbahn bauen, mussten also noch mal ungleich mehr mobilisieren.

    Am Ende waren aber alle Stationen bestanden und wir erhielten noch mal einige gute und ernst gemeinte Hinweise für den Sonntag. Dort sollten wir uns noch mal steigern und eben diese Hinweise umsetzen. 

    Schon im Finsteren erhielten wir dann noch den Auftrag, unsere Dienstbereitschaft für den kommenden Tag herzustellen, also Material ausfassen, Rucksäcke packen und Mannschaft organisieren.

    Am nächsten Morgen hatten beide Gruppen „Dienst“ und erhielten auch prompt eine Einsatzalarmierung: Jeweils eine verunglückte junge Frau im Bereich des Bielablicks sollte gerettet werden.

    Schwerpunkt der Prüfung hier war die medizinische Versorgung, Einsatzorganisation, Funk, Kommunikation untereinander und die Beherrschung der Technik des Abseilens mit Korbtrage und der Bergung im schweren Gelände.

    Bei uns in Gruppe 1 lief es ziemlich gut: Während einer als Einsatzleiter (Hutmann) den Kontakt zur Leitstelle hielt und gleichzeitig unsere Arbeit organisierte, übernahmen zwei andere die Patientenversorgung und ich bereitete schon mal die Abseilpiste vor. Zusammen war das einigermaßen zügig aufgebaut und so verloren wir nicht viel Zeit bis zum eigentlichen Abseilen an einer idealen 50-Meter-Wand.

    Unten angekommen war der weitere Weg mittels Absperrbändern markiert. Es galt noch etwa 60 Meter Transport im schweren Gelände über eine 2,5-Meter hohe-Steilstufe hinweg zu bewältigen. Einer betreute weiterhin unsere Patientin, zwei von uns bauten oben alles ab und mit dem abgezogenen Seilen baute ich die beiden Fixpunkte zum Sichern des weiteren Transports vor. Als die beiden mit einem „zufällig“ gefundenen freiwilligen Helfer am Wandfuß ankamen, konnte es sogleich weitergehen. Kurze Zeit später erreichten wir den Weg, an dem der Notarzt schon wartete und die weitere Versorgung der Patientin übernommen hat. Nach fast drei Stunden Einsatzzeit wurde die Übung für beendet erklärt.

    Die anschließende Manöverkritik unserer Prüfer fiel recht positiv aus. Besonders die konsequente und durchdachte Betreuung unserer Patientin beeindruckte unsere Medizinprüfer. Auch hatten wir die angesprochenen Hinweise gut umgesetzt und uns noch mal gegenüber dem Vortag ordentlich gesteigert.

    Wir bauten noch alles ab und als sich das Ergebnis „Prüfung bestanden“ abzeichnete, ließ die innere Anspannung auch langsam nach.

    Zurück in der SBB-Hütte erfuhren wir dann, dass die andere Gruppe auch komplett bestanden hatte. Das Ergebnis wurde nun auch offiziell verkündet und wir erhielten unsere Dienstabzeichen.

    Anhand der herzlichen Gratulationen spürten wir, die Erwartungen an uns erfüllt zu haben. Wir danken allen für das in uns gesetzte Vertrauen und die vielen Mühen, die unsere Ausbildung mit sich brachte.

    Ein Bericht von Stephan Roth

  • Über 100 Jahre Bergrettung in Dresden

    Die Tradition der Bergwacht Dresden reicht mehr als 100 Jahre zurück. Seitdem setzen die Kameradinnen und Kameraden von der Elbe immer wieder Maßtäbe für eine schonende und professionelle Bergrettung in Sachsens Kletter- und Wandergebieten. 

  • Chronik

    1864 Beginn des sportlichen Kletterns in der Sächsischen Schweiz.

    1905-1909 Örtliche Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz und vom Landessamariterverband richten Hilfsmitteldepots in Gaststätten in der Nähe von Wander- und Kletterzentren ein.

    1910 Einzelne Kletterklubs in Dresden unterrichten ihre Mitglieder in Maßnahmen zur Ersten Hilfe

    3. April 1912 In Dresden wird durch den Sächsischen Bergsteigerbund (SBB) die "Bergsteiger-Samariter-Abteilung" gebildet.

    1913-1920 Die Bergsteigersamariterabteilung des SBB übernimmt die in Felsennähe befindlichen 17 Hilfsmitteldepots anderer Vereine.

    20. März 1921 Die Bergsteigersamariter des SBB richten im Untergeschoß der Gaststätte Amselgrundschlößchen in Rathen eine Unfallhilfsstelle ein. In dieser wird von 1922-1956 an den Wochenenden durch Bergsteigersamariter aus Dresden Wachdienst durchgeführt.

    1922 Durch die Dresdner Bergsteigersamariter werden auch im Wintersportgebiet des Osterzgebirges Notunfallhilfsstellen errichtet und bei Wintersportveranstaltungen ein Sanitätsdienst durchgeführt.

    1926 Aufstellung einer Gruppe Dresdner Bergsteigersamariter, die in Notfällen auch Wochentags in die Sächsische Schweiz zu Hilfe eilen können.

    21. September 1926 Gründung der "Bergwacht Sachsen e. V." mit Sitz in Dresden. Diese Gruppe wird sich ausschließlich dem Naturschutz und den Ordnungsdienst widmen (bis 1945).

    10. Oktober 1945 Mit der Präzisierung des Gesetzes Nr. 2 des alliierten Kontrollrates wird auch das DRK, der DAV sowie der SBB als dem Faschismus verbundenen Organisationen verboten. Sie gelten als aufgelöst, damit auch die Bergsteigersamariterabteilung.

    Februar 1946 Innerhalb der Neuorganisation der Bergsteiger wird in Dresden auch die Bergrettung neu aufgebaut. Erster Abendlehrgang der Bergsteigersamariterabteilung in Dresden. Ab diesen Lehrgang gehören auch Frauen zur Bergrettung in Sachsen.

    April 1947 In der Unfallhilfsstelle Rathen wird wieder der Dienst aufgenommen.

    1950 Mit der Aufstellung weiterer Gruppen von Bergsteigersamaritern in verschiedenen Orten, bestehen ab jetzt weitere Gruppen neben der Dresdner. Es wird die Bezeichnung "Bergrettungswesen Sachsen" eingeführt.

    23. Oktober 1952 Gründung des DRK auf dem Gebiet der DDR.

    6. Januar 1953 Die Abteilung Dresden des Bergrettungswesen Sachsen löst sich auf und tritt weitestgehend dem Bergrettungsdienst des DRK bei. Später, 1973, wird die Bezeichnung in Bergunfalldienst umbenannt.

    29. Juli 1956 Eröffnung der neu erbauten Unfallhilfsstelle des Bergrettungsdienstes in Rathen.

    1990
    Eigenständige und freiwillige Umstrukturierung vom Bergunfalldienst des DRK der DDR zur Bergwacht Sachsen im DRK-Landesverband Sachsen.

    2002
    Einführung der Luftrettung mit Bergetau in der Bergwacht im Abschnitt Sächsische Schweiz

  • Buchtipp

    BERGRETTUNG IM SÄCHSISCHEN FELS

    Dieter Leiskow - Hans-Dieter Meissner

    Ein geschichtlicher Abriss von den Anfängen bis zur Gegenwart

     

    Publikationen zu diesem Thema sind rar - wir kennen dazu nur einzelne Arbeiten aus den Jahren 1936, 1987 und 1997, und diese erschienen sämtlich aus dem Anlass von Jubiläen und unterliegen somit den bei solchen Anlässen üblichen Gepflogenheiten. Im Gegensatz dazu legen die Autoren nicht nur die bisher umfassendste Ausarbeitung zur Geschichte der Bergrettung in unseren Heimatbergen vor, sie tun das auch ohne Rücksicht auf Tabus vergangener Zeiten.

    Aus dem Gebiet der Sächsischen Schweiz sind in der Vergangenheit derart wichtige Impulse für die Bergrettung in den Mittelgebirgen der ehemaligen DDR ausgegangen, dass der Rahmen der lokalen Darstellung bei vielen Einzelthemen weit überschritten wird. Lokale Geschichte verbindet sich damit immer wieder mit der Geschichte des Klettersports und mit der Geschichte der Bergrettung in der DDR ebenso wie mit der Geschichte der Bergrettung in Deutschland und im Alpenraum. 

    Den Autoren, langjährigen Mitgliedern unserer Bereitschaft, ist damit jedoch nicht nur ein Werk gelungen, das die facettenreiche Geschichte der Bergrettung nahezu umfassend wiedergibt. Ihre Ausarbeitung ist gleichzeitig auch geeignet, trockene historische Fakten auf eine unterhaltsame Weise wiederzugeben, und das nicht nur für den Fachmann auf dem Gebiet der Bergrettung, sondern in gleichem Maße auch für den interessierten Laien.

    Dieter Klotzsch, der Rezensent des Sächsischen Bergsteigerbundes, mit über 14000 Mitgliedern eine der größten Sektionen des Deutschen Alpenvereins, schrieb dazu:

    "Die Autoren sind mit hoher Akribie und Fleiß an ihre Aufgabe gegangen und haben eine bisher klaffende Lücke in der Bergsteigergeschichte geschlossen.”

    Und er setzt fort:

    "Dabei wird in die Betrachtung immer das gesellschaftliche Umfeld einbezogen. Viele Entscheidungen und Beschlüsse erscheinen damit in einem anderen Licht ...”

    320 Seiten, mit vielen historischen Abbildungen

    Preis: 12 Euro, zzgl. Versandkosten

     

    Bezug über :

    Dieter Leiskow
    Schönaer Straße 50
    01259 Dresden
    Tel.: 0351 / 20 20 739

    oder: kontakt@bergwacht-dresden.de